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Lang-LKWs: Effizient und nachhaltig



Sie sind groß, und sie fallen auf – denn noch sind sie relativ selten auf deutschen Autobahnen.

Seit 2017 sind Lang-Lkw mit bis zu 25,25 Meter Zuglänge für den Straßenverkehr in Deutschland zugelassen. So gigantisch und respekteinflößend sie auf andere Verkehrsteilnehmer wirken mögen, bringen sie doch viele Pluspunkte für den Gütertransport mit sich – nicht zuletzt in puncto Effizienz und Nachhaltigkeit. Wir klären über die Vorteile der Straßen-Riesen auf.


Mehr Güterverkehr versus mehr Klimabewusstsein
Lang-Lkw als Lösung


Der Online-Handel boomt; was heute bestellt wurde, soll am liebsten schon morgen im Briefkasten liegen: Nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Unternehmen setzen inzwischen auf die Just-in-Time-Lieferung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man spart mitunter hohe Lagerkosten und kann Lieferlücken rasch schließen.

Effizienz und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch

Doch so bequem dieser Weg für Verbraucher und Firmen sein mag, für den Güterverkehr bringt er einige Herausforderungen mit sich. Seit 1991 hat sich das Aufkommen an Transportfahrzeugen auf deutschen Straßen mehr als verdoppelt. Die hohe Zahl an Transportfahrzeugen und Lastwagen bedeutet nicht nur eine Beeinträchtigung des Verkehrsflusses und der Straßen-Infrastruktur: In Zeiten eines erhöhten Klimabewusstseins muss sich auch die Transportbranche die Frage stellen, wie sie langfristig nachhaltiger wirtschaften kann, ohne gleichzeitig ihre Kapazitäten zurückfahren zu müssen – denn schließlich soll die Kundenzufriedenheit weiterhin gewährleistet werden. Wie bringt man also zwei auf den ersten Blick gegensätzliche Interessen, nämlich Nachhaltigkeit und Effizienz, zusammen? Lösung: indem man maximal viele Güter gleichzeitig auf die Straße bringt und so Transportwege und CO2-Ausstoß einspart. Diesen Spagat können nur Lang-Lkw leisten.


Lang-Lkw: ein kurzer Faktencheck


Man unterscheidet fünf Typen von Lang-Lkw: Typ 1 ist mit einer Gesamtlänge von knapp 18 Meter der kleinste. Die Typen 2 bis 5 sind zwischen 24 Meter und 25,25 Meter lang und bestehen jeweils aus einer Zugmaschine mit Lkw-Auflieger plus einem weiteren Anhänger, der je nach Länge mehrachsig ist, was einer Zuladekapazität von bis zu Pallettenstellplätzen entspricht. Zum Vergleich: Herkömmliche Lkw kommen auf eine Anhänger-Gesamtlänge vom maximal 12 Meter, Lastzüge dürfen eine Länge von 16,50 Meter nicht überschreiten. Der mögliche Raumgewinn erschließt sich also auf den ersten Blick: Lang-Lkw sind in der Lage, mehr Güter gleichzeitig zu transportieren als herkömmliche Lkw, auch wenn die maximale Nutzlast von 44 Tonnen auch für Erstere gesetzlich vorgeschrieben ist. Somit eignen sie sich besonders gut für den Transport weniger schwerer Güter.


Mehr Zuladung, weniger Belastung


Bevor die rollenden Riesen 2017 erstmals für den deutschen Güterverkehr zugelassen wurden, führte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einen fünfjährigen Feldversuch durch, der vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben worden war. Die Ergebnisse fielen durchweg positiv aus: So entsprechen zwei Fahrten mit dem Lang-Lkw drei Fahrten mit einem herkömmlichen Lkw, was einer Kraftstoffersparnis zwischen 15 und 25 Prozent und damit einen hohen Effizienzgewinn bedeutet. Gleichzeitig muss aufgrund der identischen Maximalnutzlast und der optimalen Gewichtsverteilung auf mehrere Achsen die Straßeninfrastruktur nicht an die Anforderungen der Lang-Lkw angepasst werden, sprich: Ein Ausbau der Autobahnen speziell in Hinblick auf Lang-Lkw ist nicht notwendig, wie auf der Internetseite des Bundesverkehrsministeriums nachzulesen ist. Nicht zuletzt kommt das Ministerium zu dem Schluss, dass Lang-Lkw keine Konkurrenz zum Schienengüterverkehr bedeuten, da in dem Feldversuch keine Verlagerungseffekte nachgewiesen werden konnten. Im Sachen Nachhaltigkeit sind das gute Nachrichten: Beide Transportarten können auch künftig nebeneinander existieren und jeweils unabhängig voneinander weiter ausgebaut werden.

Lieber ein Lang-Lkw als zwei herkömmliche Lkw

Weniger Fahrten bedeuten nicht nur eine Zeit- und Kostenersparnis für die Fuhrunternehmen, sondern auch weniger Verkehr. Wer auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, egal ob als Privatperson oder Lkw-Fahrer, könnte angesichts der Ausmaße, die der Güterverkehr inzwischen angenommen hat, verzweifeln: Blockierte Rastplätze, kilometerlange Lkw-Schlangen auf der rechten Spur und „Elefantenrennen“ sind an der Tagesordnung, Staus, Verspätungen und nicht selten auch Unfälle sind die Folgen. Es ist daher in unser aller Interesse, wenn künftig die Maxime gilt: Jeder Lkw, der nicht fahren muss, ist ein guter Lkw.


Lang-Lkw: Welche Herausforderungen gibt es?


Obwohl die Vorteile von Lang-Lkw gegenüber herkömmlicher Lkw auf der Hand liegen, hält sich der Einsatz dieser Fahrzeuge auf den Straßen in der Bundesrepublik und auch in ganz Europa bislang in Grenzen. Das liegt nicht nur daran, dass Lang-Lkw erst seit wenigen Jahren überhaupt auf die Straße dürfen, sondern ist auch in den besonderen Anforderungen dieser großen Fahrzeuge begründet. Denn ein Gespann mit einer Gesamtlänge von 24 Metern oder mehr zu steuern und zu rangieren erfordert nicht nur zusätzliche Qualifikationen vonseiten des Fahrpersonals, sondern bringt auch eine Fülle zusätzlicher gesetzlicher Vorschriften und Einschränkungen mit sich.

Die gute Nachricht: Das bestehende Positivnetz an Strecken, auf denen der Einsatz von Lang-Lkw erlaubt ist, ist sehr umfangreich und schließt alle Autobahnen sowie viele Bundesstraßen in sämtlichen Bundesländern ein. Das Positivnetz orientiert sich an den „Stammstrecken“ der Transportunternehmen und wird kontinuierlich überprüft. Eine detaillierte Kartenansicht findet sich hier: Bundesverkehrsministerium

Auch wenn (kurzzeitige) Beschränkungen aufgrund von Baustellen und Ähnlichem nicht ausgeschlossen sind, sind die Voraussetzungen für den Einsatz von Lang-Lkw auf deutschen Straßen gut. Grenzüberschreitend ist das noch nicht der Fall; hier existiert noch eine Fülle von Einschränkungen, die von EU-Land zu EU-Land variiert. Aktuell arbeitet die EU-Kommission an einem Gesetzespaket, das den Einsatz von Lang-Lkw europaweit vereinheitlichen soll. Im Stadtverkehr sind Lang-Lkw ebenfalls nicht zugelassen, weshalb die notwendige Umlade-Logistik bei ihrem Einsatz miteinkalkuliert werden muss.

Sicherheit wird beim Lang-Lkw groß geschrieben

Der letzte Punkt stellt eine weitere, nicht zu vernachlässigende Herausforderung dar: Aufgrund ihrer schieren Größe wecken Lang-Lkw nicht nur Respekt bei anderen Verkehrsteilnehmern, sondern teilweise auch Ängste. Die Bedenken reichen hier vom umweltpolitischen Aspekt – das Vorurteil, ein besonders großes Fahrzeug sei auch besonders klimaschädlich, hält sich hartnäckig – bis hin zur Verkehrssicherheit an sich.

Doch hier kann Entwarnung gegeben werden: Für Lang-Lkw gibt es umfangreiche Vorschriften, die der zusätzlichen Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dienen. So müssen alle Lang-Lkw-Zugmaschinen zwingend über ASR oder eine Differenzialsperre (Anti-Schlupf-Regelung), ein Scheibenbrems- oder Dauerbremssystem, ein Spurhaltewarnsystem, ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), ein Abstandsregelsystem, einen Abbiegeassistenten und vieles mehr verfügen. Die Sattelanhänger müssen ebenfalls mit EBS, Spurhalteleuchten, einer Rückfahrkamera, blinkenden Seitenmarkierungsleuchten und vielen weiteren Sicherheits-Tools ausgerüstet sein. Insbesondere der Abbiegeassistent und die mitblinkenden Seitenmarkierungsleuchten sorgen für eine erhöhte Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger, weshalb sie seit 2022 auch in Bestandsfahrzeugen verpflichtend sind.

Hinzu kommt, dass Lang-Lkw vom Transport bestimmter Güter ausgeschlossen sind. Dazu gehören unter anderem lebende Tiere und Gefahrgut, aber auch jegliche Arten von Flüssiggütern und hängende Güter, die sich ungünstig auf die Gewichtsverteilung und damit die Fahrstabilität auswirken könnten. Darüber gilt für Lang-Lkw ein generelles Überholverbot.

Wer darf Lang-LKW fahren?

Auch für die Fahrer gelten zusätzliche Anforderungen: Eine Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren ist Pflicht, um einen Lang-Lkw lenken zu dürfen; ebenso eine mindestens fünf Jahre dauernde, ununterbrochene Fahrerlaubnis. Dazu kommen eine spezielle Schulung und eine Reihe von Zertifizierungen wie etwa ein TÜV-Gutachten beziehungsweise ein Übereinstimmungsnachweis für die jeweiligen Abmessungen und die Technik. Wir von ROCKBIRD beraten Sie gerne zu den gesetzlichen Vorgaben und notwendigen Zertifizierungen, auch bieten wir Lang-Lkw-Schulungen für Ihre Fahrer an. Kontaktieren Sie uns!


Fazit


Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Effizienz sind auch im Transportwesen längst keine Fremdwörter mehr. Neben der zunehmenden Elektrifizierung der Lkw-Flotten bringt die Umrüstung auf Lang-Lkw weitere Möglichkeiten zur Optimierung des Güterverkehrs mit sich: Durch die Erhöhung der Ladekapazität lassen sich Fahrten und damit CO2 einsparen, die Effizienz wird gesteigert und die Straßen langfristig entlastet. Insbesondere Unternehmen, die leichtere oder sperrige Güter transportieren, profitieren von den Vorteilen der Giga-Laster. Das hat auch die Politik erkannt, weshalb künftig sowohl deutschlandweit als auch auf EU-Ebene entsprechende Weiterentwicklungen im Hinblick auf das Streckennetz folgen dürften.